Schweizer Bergheimat, AfA546

Verwaltungsgeschichte, Historique administratif:
Die Gemeinnützige Gesellschaft Schweizer Bergheimat ist ein Verein, der seit der Gründung 1973 in allen vier Sprachregionen tätig ist. Als Mitglieder gehören ihm vor allem Siedler und Siedlerinnen an, die in peripheren Gebieten landwirtschaftliche Betriebe übernehmen, diese weiterführen und erneuern und damit auch einen Beitrag zur Eindämmung der Verwaldung leisten. Neben der Vertretung der Anliegen ihrer Mitglieder in der Öffentlichkeit und in der Politik besteht die Haupttätigkeit der Bergheimat in der Vermittlung von Krediten, die Sympathisanten den Siedlern und Siedlerinnen als Darlehen zum Erwerb und zum Ausbau der Betriebe zur Verfügung stellen. Für die Mitglieder der Bergheimat war die Organisation in doppelter Hinsicht von grosser Bedeutung. Erstens verhalf sie vielen von ihnen zu einem Darlehen, ohne das sie ihren Betrieb weder hätten erwerben noch ausbauen können. Zudem ermöglichte die Bergheimat den oft abgelegen wohnenden SiedlerInnen einen Austausch mit Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befanden und gleiche Fragen hatten. Gründer der Bergheimat war der Bildhauer Rudolf Müller, Redaktor der Zeitschrift "Sonnseitig leben" und Initiant einer Reihe von Reformhäusern. Müller amtierte auch als erster Präsident. Er wollte grosse Siedlungen zur Selbstversorgung gründen, doch die AussteigerInnen bevorzugten – im Gegensatz zu den AktivistInnen der Kooperative Longo Mai - eine selbständige Bewirtschaftung von Klein- und Mitelbetrieben. Rudolf Müller trat deshalb schon kurz nach der Gründung als Präsident zurück und übergab das Amt seinem Sohn Tobias Müller, der als Siedler im Wallis einen Hof bewirtschaftete. Mit Rainer Bächi und Otto Buess übernahmen in den 1980er Jahren erstmals Agronomen das Präsidium, die sich auch für den Biolandbau engagierten. Bächi wurde in den 1980er Jahren zum ersten Geschäftsführer der Bio Suisse gewählt und Buess leitete die Land- und Hauswirtschaftliche Schule Baselland, Ebenrain, deren Gutsbetrieb er zusammen mit dem Werkführer Gerhard Lienhard schon Anfang der 1970er Jahre auf Biolandbau umgestellt hatte.

Bestandsgeschichte, Historique du fond d'archives:
Dieser Archivbestand wurde vom Archiv für Agrargeschichte eruiert, erschlossen und dem Schweizerischen Bundesarchiv zur dauernden Aufbewahrung übergeben

Link zum Schweizerischen Bundesarchiv