Bohnenblust, Fritz, AfA702

Verwaltungsgeschichte, Historique administratif:
Fritz Bohnenblust kam 1898 in Eriswil zu Welt. Mit vier Jahren verlor er seine Mutter und als Neunjähriger seinen Vater. Zusammen mit einem Halbbruder wuchs er bei seiner Stiefmutter auf. In Langenthal besuchte er die Sekundarschule und anschliessend das Seminar Muristalden in Bern. Als 20-Jähriger trat Bohnenblust 1918 seine erste Stelle als Lehrer im Schulhaus Thal, Dürrgraben an. Dort unterrichtete er bis 1951 an der Oberschule (7. bis 9. Klasse). Von 1951 bis 1953 leitete er zusammen mit seiner Frau eine Rehabilitationsstätte für Strafentlassene in Gelterkinden. Von 1953 bis zur Pensionierung 1963 unterrichtete Bohnenblust in Faulensee erneut an einer Primarschule (Mittelstufe). Nach seiner Pensionierung lebte er bis zu seinem Tod 1979 in Merligen am Thunersee und wirkte fast ein Schuljahr lang an einer Schule für Kinder von Mitarbeitern der Basler Mission in Kamerun, u. a. als Lehrer seines Enkels. Fritz Bohnenblust war ein «Reformpädagoge», der an der Oberstufe Thal den «Gesamtunterricht» – eine Art Projektmethode – einführte. Auch neben der Schule entfaltete er eine rege Tätigkeit. In der Gemeinde hielt er an Winterabenden Lichtbildervorträge und zeigte Filme für Schüler und Erwachsene. Als Fotograf dokumentierte er sowohl den Schulalltag als auch die Arbeit der bäuerlichen Bevölkerung im Dürrgraben. Vom Schulhaus Thal aus betrieb Bohnenblust zudem für die Schweizerische Bauernheimatbewegung (heute Bio-Forum Schweiz) die mehrere Tausend Bände umfassende Versandbibliothek. Lange Zeit betreute Bohnenblust zudem auch den «Vorspann», das Publikationsorgan des Vereins abstinenter Schweizerbauern, dann der Jungbauern resp. der Bauernheimatbewegung und schliesslich der Ehemaligen der Hausmutterschule Möschberg. Zudem publizierte er regelmässig in der von Hans Müller herausgegebenen Zeitschrift «Kultur und Politik».

Bestandsgeschichte, Historique du fond d'archive:
Dieser Archivbestand wurde vom Archiv für Agrargeschichte eruiert, erschlossen und dem Staatsarchiv Bern zur dauernden Aufbewahrung übergeben

Link zum Staatsarchiv Bern