Dr. Rudolf Maag AG: Firmenarchiv (1877-2003), AfA349

Verwaltungsgeschichte, Historique administratif:
Die spätere Firma Dr. Rudolf Maag AG entstand um 1844, als der als Färber bekannte Rudolf Maag mit pflanzlichem Indigo behandelte Stoffe, später auch Knochenmehl zu verkaufen begann. Unter seinem ebenfalls Rudolf genannten und als «Chemiker Maag» bekannten Sohn wurden in den 1870er-Jahren erstmals in komplexeren Verfahrensweisen chemische Düngemittel hergestellt. Der Durchbruch vom regionalen Dünge- und Färbemittelhersteller zur führenden schweizerischen Pflanzenschutzfirma gelang Rudolf Maag in den 1890er-Jahren mit dem «Maag’schen Pulver», einem Pflanzenschutzmittel für den Rebbau. In den 1920er-Jahren dehnte die Firma unter der Leitung des studierten Chemikers Rudolf Maag die Pflanzenschutztätigkeit auf den Obstbau, die Waldwirtschaft sowie den Garten- und Feldbau aus. 1945 wurde das Unternehmen in eine Familien-Aktiengesellschaft umgewandelt und trat mit der Produktion von Holzschutzmitteln in den 1950er-Jahren auch in den Baubereich ein. Nach dem Tod von Rudolf Maag 1960 übernahm sein Schwiegersohn Willi Günthard-Maag zusammen mit seinem Bruder Ernst Günthard die Leitung des Betriebs, der in den 1960er-Jahren mit dem neuartigen Blattdünger WUXAL einen weiteren grossen Erfolg verbuchen konnte. 1970 wurde die Rudolf Maag AG in den Basler Chemiekonzern Roche integriert und durch den Zukauf weiterer Unternehmungen aus dem Agro-Bereich ergänzt. 1990 ging diese Maag-Gruppe an die Ciba-Geigy AG in Basel über und wurde in dessen Agro-Division eingegliedert. 1996 fusionierten die Pharma- und Agrodivisionen von Sandoz AG und Ciba-Geigy AG zur Novartis AG. Im Jahre 2000 wurde die Agrodivision von Novartis mit derjenigen des englischen Konkurrenten Zeneca zur neuen Syngenta AG mit Sitz in Basel fusioniert. Während dieser Fusionen blieb Dielsdorf Sitz des Schweizer Agro-Geschäfts der wechselnden Eigentümerfirmen und die Marke Maag wurde weiterverwendet. Seit 1996 dient der ehemalige Maag-Stammsitz auch als Sitz für das Internationale Marketing und den Verkauf ins Ausland.

Bestandsgeschichte, Historique du fond d'archive:
Dieser Archivbestand wurde vom Archiv für Agrargeschichte eruiert, erschlossen und dem Schweizerischen Bundesarchiv zur dauernden Aufbewahrung übergeben

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