Bauernpolitische Vereinigung des Kantons St.Gallen (BPV), AfA292

Verwaltungsgeschichte, Historique administratif:
Im Dezember 1917 setzten in St. Gallen Bestrebungen zur Gründung einer eigenständigen Bauernpartei ein. Doch entschied man sich hier 1919 mit der Gründung der Bauernpolitischen Vereinigung (BPV) für ein eigenständiges, auf die historischen Parteien und deren Verankerung im agrarischen Milieu Rücksicht nehmendes Modell. Die BPV versuchte, sowohl in wirtschaftspolitischen als auch personellen Fragen Einfluss auf die bestehenden Parteien zu nehmen, statt mit eigenen Kandidaten selbst zu Wahlen anzutreten. Inhaltlich vertrat die BPV ähnliche Anliegen wie die Bauernparteien in den protestantischen Mittellandkantonen Waadt, Bern, Basel-Land, Aargau, Schaffhausen und Zürich. Ein wichtiges Anliegen der BPV auf der kantonalen Ebene war die Errichtung eines Bauernsekretariates. Dies gelang ihr schon 1922, als sie mit Werner Alther den ersten Bauernsekretär im Nebenamt einstellen konnte. Aber erst 1948 wurde das Neben- zu einem Hauptamt ausgebaut, das von Hans Haltinner versehen wurde. Die enge Verbindung der BPV mit der Landwirtschaftlichen Gesellschaft des Kantons St. Gallen, die zu den Gründungsmitgliedern der BPV gehörte, ergab sich auch dadurch, dass Haltinner ab 1934 zugleich auch die Geschäftsführung der Landwirtschaftlichen Gesellschaft übernommen hatte. Im Jahr 1973 fusionierten die Landwirtschaftliche Gesellschaft des Kantons St. Gallen und die BPV zum St. Galler Bauernverband.

Bestandsgeschichte, Historique du fond d'archive:
Dieser Archivbestand wurde vom Archiv für Agrargeschichte eruiert, erschlossen und dem Staatsarchiv St. Gallen zur dauernden Aufbewahrung übergeben

Link zum Staatsarchiv St. Gallen